DE

Die Reiseplanung ist leider etwas ins Stocken geraten oder genauer gesagt ist der Vogel nicht einmal abgehoben. Hätten wir uns auch denken können, denn unser Wappentier, der Albatros hat so seine Probleme mit Start und Landung. Der ursprüngliche Plan hätte einen jeden Motorradfahrer und Abenteurer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Was gibt es Schöneres als die Welt auf zwei Rädern, angetrieben von einem 130 PS starken Boxermotor, zu entdecken? Gut es ist gerade Winter und Arschkalt hier in Eibelshausen, denn wir haben November im Jahr 2020.

Die Motorradfahrer unter euch fragen sich bestimmt: „Wer fährt im Winter über die französischen Seealpen nach Spanien?“ Richtig. Der Spediteur. Denn bevor wir jämmerlich auf unseren Motorrädern trotz Griffheizung erfrieren würden, hatten wir uns noch schnell einen Motorradtransport und einen entsprechenden Flug nach Málaga (Spanien) organisiert. Keiner sagt, dass ein richtiger Abenteurer schon auf der Anfahrt übermäßig leiden muss um ein gutes Abenteuer zu erleben. Leider kam es anders und zweitens als wir dachten. Unser neu angeschaffter Fuhrpark (R1250GS & F750GS) sollte doch erstmal eine Winterzwangspause einlegen müssen, denn im Zuge der zweiten Welle der Corona

Pandemie hat die spanische Regierung ein Einreiseverbot für Touristen ausgesprochen. Dem ungeachtet ist Ryanair dennoch so freundlich den Flug auch ohne uns durchzuführen. Ein Hoch auf die CO2 Bilanz an dieser Stelle, aber zum Glück beinhaltet das Wort Billigairline ebenfalls das Wort billig und genau aus diesem Grund hält sich unser finanzieller Schaden in Grenzen.

Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und deshalb planen wir gerade an unserem Flug nach Chile. Also wird kurzerhand nochmal alles neu gepackt und nebenbei noch die Motorräder „winterfest“ gemacht. Reifendruck erhöhen, volltanken, Batterien ausbauen und Koffer verstauen. Wie gerne hätte ich euch meine neuen SW Motech Trax ADV Alukoffer präsentiert und diese in den kommenden Wochen ausgiebig getestet. Da wären sicherlich ein paar coole Hipster Fotos von uns mit den Motorrädern auf den Straßen Andalusiens entstanden. Endlose Bergstraßen bei 19°C und Sonne im Winter. Wie geil ist das denn bitte? Jetzt heißt es aber umpacken von insgesamt 82 Liter Alukoffer plus 60 Liter Hecktasche auf einen gerade mal 75 Liter großen Trekking Rucksack und es gilt zu bedenken dass mir ebenfalls das Ladegewicht flöten geht.

War eine Zuladung der GS von circa 132 kg möglich, bewegt sich meine maximal Zuladung wohl eher im Bereich 18-25 kg. Dem Platzmangel geschuldet fällt als erstes unser Klettersteigset inklusive Helme und Schuhe zum Opfer. Derzeit besteht unser Alltag aus probepacken, planen und aufräumen. Jacqueline ist schon wild drauf den Gefrierschrank abzutauen, ich hingegen schiebe einen dringend benötigten Friseurtermin vor mir her, so kämpft jeder mit seinen inneren Dämonen. Zu allem Überfluss kommt am Mittwoch der PCR Test hinzu. Als Ausgleich gibt Sport in der freien Natur und gemeinsame Fernsehabende bei Trash TV. Wie gerne würde ich mal wieder bouldern gehen.